harman/kardon – Citation 300 – die neue Soundklasse mit Google Assistent?
*Produkt wurde für den Testzeitraum kostenlos bereitgestellt*
Digitale Assistenten sind stark im Kommen und werden in immer mehr Geräte integriert. Dabei steht oftmals die reine Funktionalität und Nutzung eben dieser im Vordergrunde und weniger das Erlebnis mit dem Gerät Musik zu hören. Genau hier setzt harman/kardon an und möchte mit dem Citation 300 erstklassigen Klang in jedes Zimmer bringen und dies mit dem Komfort des Google Assistenten garnieren. Ob dies geklappt hat, erfahrt Ihr in den nächsten Zeilen.
Fakten:
Gewicht: | 4,1 KG |
Maße (B x H x T): | 306 x 180 x 142 mm |
Leistung: | 100 Watt RMS |
Unterstütze Formate (Audio only): | HE-AAC, LC-AAC, MP3, Vorbis, WAV (LPCM), FLAC, Opus |
Bluetooth: | ja (Version 4.2 |
WLAN: | ja (02.11 a/b/g/n/ac 2,4 GHz & 5 GHz) |
Audio: | Stereo |
Preis: | 399,00 € (Stand 17.01.2019) |
Design:
Ausgezeichnet mit dem red dot award 2018 kann das Design doch nur gut sein? Generell kann man das so auch gelten lassen, denn der Citation 300 ist schlicht, aber toll anzusehen. harman/kardon bezeichnet es als Industriedesign – ok, lassen wir so stehen. Die, an ein Oval erinnernde Form, wirkt modern, klar und in keinster Weise verspielt. Jedoch sind keinerlei Ecken oder Kanten vorhanden, alles ist rund bzw. abgerundet, was eher untypisch ist für Industriedesign ist.
Der Körper wurde mir einem rauen Stoff, hier in schwarz, umwickelt. Dieser fühlt sich sehr gut an und erinnert an unsere Couch, diese ist mit einem ähnlichen Stoff bedeckt. Der Stoff erfüllt, neben dem optischen, noch mehrere nützliche Zwecke. Zum einen ist er Dreck und Staubabweisend, dadurch setzt sich vor allem Staub nicht so schnell fest. Zum anderen ist er durchlässig um den Sound nicht zu beeinflussen und die 4 LEDs durchscheinen zu lassen.
Dies ist sehr gut gelöst, denn weder die Lautsprecher, noch der Klangkörper oder eben die LEDs sind direkt zu sehen. Die LEDs sind so nur erkennbar wenn diese leuchten (blau oder rot).
Die Oberseite bricht mit dem bis hierher tollem Design. Diese ist aus glattem Plastik, welches sich auch genauso anfühlt. Wieso wird hier nicht weiter mit hochwertigem Material gearbeitet? Oder zumindest keine komplett glatte Oberfläche verwendet? Durchbrochen wird die Oberfläche durch das Touch-Display und die 2 in Plastik eingelassenen Bedineflächen + und -.
Das Touch-Display sieht super aus, es ist dunkel gehalten, aber Schriften und Symbole sind sehr kontrastreich und damit gut zu erkennen. Das Display ist scharf und es sind keine Pixel oder Kanten zu erkennen. Es ist perfekt eingearbeitet und es ist keine Kante oder Spalt zum Gehäuse auszumachen.
Um Fuß ist der Anschluss für den Stromanschluss versteckt. Die Einkerbung ist groß genug um den Stecker einfach einzuführen. Neben dem Stromanschluss sind noch 2 Serviceanschlüsse vorhanden, einer ist ein MiniUSB, der andere ist mir nicht geläufig. Daneben ist die Öffnung um den Citation 300 zu Reseten und auf den Auslieferungszustand zurückzusetzen. Da dies auch über das Display möglich ist, muss dies hier die Backup-Funktionalität sein, falls gar nichts mehr geht.
Einrichtung/Inbetriebnahme:
Auspacken, Strom anschließen und los geht’s? Leider nicht ganz denn vorher müssen noch ein paar Schritte durchgeführt werden. Kopplung mit dem Mobiltelefon, herunterladen der Google App (oder man nutzt einen Chromecast) und Updaten der Software. Dabei stört mich lediglich, das der Citation 300 das Update ohne Nachfrage oder Bestätigung ausführt, hier fühle ich mich Bevormundet und sowas sollte nicht sein.
Sobald man sich durch die App gearbeitet hat und alle Einstellungen durchgeführt wurden, kann es losgehen mit dem Musikgenuss – oder doch nicht? Leider fehlt Amazon in den Musikanbietern, sodass eine Wiedergabe nur über Bluetooth möglich ist. Auch müssen alle SmartHome-Geräte per IFTTT eingebunden werden, da es keine Skills oder bereits fertige Integrationen gibt.
Wer alles von Google oder eingebundenen Partnern nutzt, wird schnell alles eingerichtet und fertig zur Nutzung haben. Wer andere Systeme nutzt, muss sich alles alleine einbinden. Klar gibt es haufenweise Anleitungen, aber komfortabel ist dies nicht. Für mich ein klarer Minuspunkt, auch für den Citation 300, denn nur zum Musikhören brauche ich kein Gerät mit Google Assistenten.
Über IFTTT kann ich Somfy und devolo SmartHome anbinden und dann auch steuern, aber ich bekomme kein Feedback und muss so hoffen das alles Funktionierte. Gut, das es Wege gibt, aber es sollte mehr im Standard möglich sein, gerade für Nutzer die technisch nicht so firm sind.
Sobald die Verbindung einmal hergestellt ist, zwischen dem, Gerät und Google, kann das Streamen auch über den Laptop problemlos erfolgen, solange Google Chrome installiert ist. So ist es einfach möglich auch ohne Mobiltelefon Musik auf dem Citation 300 zu hören.
Bedienung:
Das Gerät kann über die Touchbedienung gesteuert werden oder per Sprache, sobald der Google Assistent eingerichtet wurde. Da dies zu Beginn nicht der Fall ist, muss zuerst Hand angelegt werden.
Dabei fällt sofort auf wie gut das Touch-Display sich bedienen lässt. Es reagiert sofort, ohne Verzögerung und ohne das Druck aufgebaut werden muss. Es ist intuitiv das durch Ziehen oder schieben weitere Menüpunkte erreicht werden können. Da es nur 2 Seiten gibt, ist die Übersicht gewahrt. So ist der Bereich mit den Optionen schnell gefunden, Bluetooth oder WLAN aktiviert und das Gerät bereit sich mit dem Mobiltelefon zu verbinden.
Sobald Musik abgespielt wird, erreicht man die Lautstärkeeinstellung durch gedrückt halten des – oder + Feldes unter dem Display. Wieso diese nicht auf eine einfache Berührung reagieren, erschließt sich mir nicht. Danach erscheint die Lautstärkeanzeige im Display, durch das Aufliegen lassen des Fingers, erhöht oder verringert sich die Lautstärke im Schritt von 2 Prozent. Dies funktioniert gut, ist für mich aber zu langsam und umständlich.
Wurde die Verbindung zu Google eingerichtet, ist die komfortable Steuerung via Sprachbefehlen möglich und sinnvoll. Das Mikro hört dabei ständig mit – das Mikro kann deaktiviert werden – damit es etwaige Befehle erkennt. Via „OK, Google“ wird der Assistent gestartet und wartet auf den weiteren Befehl. Befehle können sein „Lies aktuelle Nachrichten vor“, „Reduziere die Lautstärke um 25%“ oder „Spiele klassische Musik“. Die Befehle werden sehr gut verstanden, auch bei lauter Umgebung oder vieler Störgeräusche. Ich möchte erwähnen das ich nur die Funktion des Citation 300 bewerte und das Gerät keinen Einfluss darauf hat, ob die App von Google etwas unterstützt oder nicht.
Dank der vorab angelernten Spracherkennung, erkennt das Gerät auch bei mehreren Stimmen die eigene und kann den Befehl verarbeiten, was für Feiern essenziell ist.
Eine Sache ist komisch, egal in welche Lautstärke die Musik an das Gerät übertragen wird, es wird rein die Lautstärke des Gerätes berücksichtigt. Das ist OK, aber dann würde ich die Lautstärke gerne über die Lautstärketasten am Handy etc. steuern können, was nicht möglich ist.
Klang
Das Wichtigste ist immer noch der Klang und harman/kardon hat dabei das Know-how richtig abzuliefern. So wird mit anspruchsvoller Klangqualität geworben und diese wird fast immer geboten.
Der Klang ist grundsätzlich super für reinen Stereoklang, jederzeit kraftvoll und basslastig. Das entspricht dem Klang, der heute verbreitet und gefordert wird. So klingen Rock, Techno und Pop auch sehr lebendig und kraftvoll. Selbst bei hoher Lautstärke ist der Klang sehr ausgereift und weiß zu überzeugen. Schwierig wird es bei Klassik oder Pop aus den 70ern oder 80ern, der ohne Bass auskommt. Denn da sind die Höhen zu dominant und wirken übersteuert. Bei Klassik sind Höhen nicht differenziert genug herauszuhören. Dies ist nur bei wenigen Musikstücken der Fall, aber wer diese Art bevorzugt wird mit die Citation 300 sicher nicht die beste Wahl treffen. Die Mitten sind wiederum gut abgestimmt und können, ähnlich wieder Bass, überzeugen.
Für gängigere Musik ist die Citation 300 hingegen perfekt geeignet und kann den Musikgenuss.
Es kommt nicht so gut rüber, aber es dürfte zu hören sein wie deutlich der Bass einsetzt und das dieser mit richtig Druck kommt. Mir gefällt das und es entspricht meinem Musikgeschmack.
Zuletzt haben wir Kinderlieder und Hörspiele getestet und dies klingt beides ebenfalls sehr gut. Kinderlieder, welche meist mit wenig bis gar keinem Bass sind, aber auch auf hohe Töne verzichten, klingen gut und wirken lebendiger als auf anderen Geräten. Hörspiele sind gut zu verstehen, schwierig wird es immer dann, wenn Musik zur Unterstützung eingespielt wird und diese Bass mit sich bringt. In diesen Momenten ist die Sprache teilweise schwer zu verstehen.
In der Preisklasse würde ich mir einen integrierten Equalizer wünschen, mit dem die Ausgabe angepasst werden kann, wie man es von jeder Anlage eigentlich kennt.
Fazit
Tolles Design? – ja! Toller Klang – fast immer, ja! Smart dank Google Assistent? – nur teilweise!
So lässt sich unser Testergebnis kurz zusammenfassen. Die Citation 300 sieht wirklich gut aus und ist ein Hingucker in jedem Raum, wobei das schlichte Design dazu beiträgt das sie nicht heraussticht, sondern sich gut einfügt. Der Klang ist kräftig und überzeugt mich absolut, da er auf meinen Musikgeschmack perfekt abgestimmt wirkt. Die Bedienung ist gut und man kann mit den kleinen Verbesserungswünschen sehr gut leben. Ein entscheidender Faktor ist hingegen der Google Assistent, welcher noch zu wenig Unterstützung bietet und den Mehrpreis nicht rechtfertigt. Klar ist es schön die Eingabe via Sprache durchzuführen, aber das ist kein Feature, das meine Kaufentscheidung beeinflussen würde.
Ich würde die Citation 300 jedem empfehlen, der fest auf Google setzt und kompatible Dienste nutzt, denn dem wird einiges geboten, ohne das es umständlich eingerichtet werden muss.
Sorry, aber nur weil kein Alexa an Board ist, ist der Lautsprecher nicht weniger wert ! Ich setze von Anfang an auf Google Home und habe bereits andere Lautsprecher bei mir in Nutzung. Der Citation 300 ist das beste Produkt, welches ich im Einsatz habe. Ihre negativen Kommentare, nur weil Alexa nicht mit an Board ist, finde ich total unprofessionell. Ich wette, Sie haben beim Sonos One die fehlende Integration von Google Home nicht bemängelt !
Ich finde Harman/Kardon hat sich für den richtigem Assistant entschieden.
Hallo Bugiman,
keineswegs ist der Lautsprecher schlecht und das steht auch so nirgends. Ich finde Google Home aber weniger gelungen als Alexa. Die Skills bei Alexa sind tifer integriert und lassen sich einfach einbinden. Hier hat Google noch aufzuholen. Vom Sound ist der Lautsprecher einfach klasse. Das habe ich so auch erwähnt.
Trotzdem vielen Dank für die Kritik, die wird berücksichtigt!
Viele Grüße
Manuel