St. Geork Geburt Leipzig

2. Geburt – St. Georg Krankenhaus Leipzig

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St. Georg im Jahr 2017

Bild aus dem Krankenhaus
  • Entscheidung

Da die Uniklinik in Leipzig wegfiel, kam nur noch die Klinik St. Georg infrage. Sie war schnell zu erreichen und bei der Kreißsaalbegehung gefielen mir die Räumlichkeiten. In meiner Geburtsvorbereitungsgruppe wurde häufig davon gesprochen, wie gut die Geburten im St. Georg seien. Ich meldete mich also dort an. Anders als in der Uniklinik gibt es beim St. Georg eine Anmeldung zur Geburt. Da sich mein Sohn entschied, 10 Tage nach dem Termin zu kommen, durfte ich einige Male zur CTG Kontrolle.

Ich wurde jedes Mal gut betreut und das CTG war unauffällig. Man sagte mir aber, dass ich bei ET + 10 eingeleitet werden würde. Dazu wollte ich es nicht kommen lassen.

  • Geburt

Alles habe ich versucht, um die Geburt in den Gang zu bringen. Aber da war nichts, keine einzige Wehe, einfach nichts. ET + 9 hatte ich dann die Nase voll und wollte nicht in der Klinik eingeleitet werden. Ich holte mir aus der Apotheke einen Rizinusölcocktail den meine Hebamme zusammengemischt dort anbot (heute nicht mehr, da zu hohes Risiko). Mit Aprikosensaft und gemahlenen Mandeln nahm ich diesen zu mir. Endlich, es begannen Abends die Wehen und wir fuhren in die Klinik. Vorher riefen wir an, um das Team zu informieren.

Dort angekommen, wurde ich sofort untersucht und an das CTG angeschlossen. Befund 0 mm, genau, ich war begeistert. Ich hatte bereits alle 5 Minuten starke Wehen und hatte schon Sorge, was mir bevorstehen würde. Sie gaben wir Schmerzmitteln und legten mich auf Station in ein Zimmer, wo ich alleine war. Mein Mann wurde nach Hause geschickt (ein fataler Fehler). Es war so entspannend, die Ruhe. Ich blickte durch das große Fenster der Klinik St. Georg und freute mich auf etwas Schlaf. Kaum hatte ich mich hingelegt, startete mein Körper so richtig durch. Die Wehen überkamen mich und nach einer Stunde am Bett stehend lief ich in den Kreißsaal.

Auf der Wochenstation hatte keiner mitbekommen, dass ich weg bin, es war niemand zu sehen. Im Kreißsaal wurde ich untersucht, wir waren bei 4 cm und die Dame meinte, wir können jetzt meinen Mann anrufen. Am Telefon wurde meinem Mann um 5.05 Uhr gesagt, er könne nun langsam losfahren. Er fuhr natürlich nicht langsam das, was unser Glück war, denn auf einmal hatte ich Presswehen und es kamen mir Erinnerungen an die Geburt meiner Tochter hoch. Die Hebamme jaulte ich an, dass ich das nicht noch mal durchstehen würde, sie müsse mir irgendwas geben. Sie untersuchte mich und sagte, Glückwunsch, sie können pressen. Pressen, jetzt? Wo ist mein Mann, fragte ich verzweifelt? Sie stürmte zur Tür und da kam er gerade herein. Nach 2 Mal pressen war er schon da, mein Mann hatte keine Zeit sich darauf einzustellen. Zum Glück hat er es noch geschafft.

Unser Sohn hatte zu geringe Temperatur und wir mussten ihn wärmen, dieses Problem kam später öfter auf mich zu. Alles in allem war die Geburt ok. Die Hebamme war gerade vor dem Schichtwechsel und schien etwas genervt, dass ich nun noch ein Kind kriege. Ein angenehmes Gefühl hat sie mir nicht vermittelt.

  • Wöchnerinnenstation

Dieses Mal hatte ich mehr Glück, denn ich kam alleine auf ein Zimmer. Mein Sohn hatte ständig zu niedrige Temperatur, sodass ich ihn warmhalten musste. Ich hatte wieder früh morgens das Kind geboren, sodass ich wieder einen ganzen Tag auf Station hatte. Die Schwestern auf Station kamen mir sehr unqualifiziert vor. Dauernd sagte man mir, ich sei ja 2. Gebärende und wisse, wie alles laufe. Nein, auch beim 3ten Kind gibt es Dinge, die man noch nicht weiß. Der Kleine war ganz anders als meine Tochter, außer dass er ebenfalls die ganze Nacht schrie. 2 Nächte war das kein Problem, aber in der 3ten Nacht kam eine Schwangere auf mein Zimmer.

Meine Zimmernachbarin hatte noch eine Geburt mit Einleitung vor sich und ich wollte nicht, dass sie nachts nicht schlafen kann, weil mein Kleiner nur schrie. Ich ging also auf den Flur, wie damals in der Uniklinik. Es interessierte auch hier keinen. Die Schwestern, die abends anwesend waren, kamen mir noch unqualifizierter vor. Man hatte das Gefühl, sie sind von anderen Stationen. Sie meinten nur, sie können mir eine Flasche anbieten. Das Thema Flaschennahrung ist in den Geburtskliniken anscheinend sehr beliebt, anstatt die Mütter beim Stillen zu unterstützen. Es ist eben normal, dass das Baby dauernd an die Brust will, die richtige Milch aber erst nach 2-3 Tagen einschießt. So lange heißt es eben durchhalten und das Neugeborene immer wieder anlegen.

Mir fiel ein, dass es einen Stillraum im St. Georg Krankenhaus gibt und diesen steuerte ich an. Er war sehr schön eingerichtet, mit einer Couch und Stühlen. Ich ließ mich auf der Couch nieder und war froh, etwas Ruhe zu finden. Ich hatte die Rechnung nur ohne die Nachtschwester gemacht, die in den Raum kam, um Flaschennahrung anzurühren. Sie teilte mir mit, dass dieser Raum nicht einfach von mir betreten werden darf und auch als Aufenthaltsraum für sie genutzt wird. Mir wurde mitgeteilt und so stand es auch dran, dass es ein Stillzimmer ist. Keine Chance, die Dame bat mich, demnächst den Raum zu verlassen, obwohl kein Mensch weit und breit da war und es Mitten in der Nacht war.

Die Behandlungen, welche beim Baby vollzogen werden, wurden immer nach Zeitplan gemacht. Ob das Baby nun schlief oder gerade gestillt wurde, war egal. Ich weiß, dass alle unter Zeitdruck stehen, aber wenn ich stille, ist es ungünstig, das Neugeborene von der Brust zu reißen. Das Essen in der Klinik war übrigens auch der Horror. Hier musste man 2 Tage Schonkost essen als Stillende. Zum Glück durfte man Besuch empfangen und der Imbiss war offen, sodass man sich versorgen konnte.

Bei meinem Sohn wurde dann Gelbsucht festgestellt und es wurde mehrfach täglich der Wert gemessen. Auch nach dem Klinikaufenthalt mussten wir 2 mal hinfahren, um die Gelbsucht zu kontrollieren. Danach war aber alles überstanden. Wirklich gut fand ich, dass eine Hüftsonografie gemacht wurde, da meine Tochter eine Hüftdysplasie hatte. Die Kinderärztin war sehr professionell und ich war beruhigt.

Fazit: Das St. Georg Krankenhaus kann ich von der Geburt her schwer bewerten, da ich kaum Zeit im Kreißsaal verbrachte. Die Hebammen kamen mir jedoch genervt rüber, da ich einfach so noch vor Schichtwechsel ein Kind bekam. Die Wochenstation war von den Schwestern her furchtbar und ich war froh, endlich zu Hause zu sein.

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